Die Clingenburg Festspiele sind Theaterveranstaltungen, die bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Anfänge genommen haben sollen. Eine Wiederbelebung der Tradition gab es dann ab 1994. Bis 2019 wurde immer wieder am Programm gefeilt, und zuletzt sogar ein Wandel hin zu moderneren Stücken zelebriert. Trotz diesen Maßnahmen und trotz hoher Besucherzahlen musste der Trägerverein Ende August 2019 leider Insolvenz anmelden. Seither gibt es keine Clingenburg Festspiele mehr. Um aber an sie zu erinnern, finden Sie im Folgenden alle Informationen zu den bisherigen Theaterfestspielen in Klingenberg am Main.
Geschichte der Clingenburg Festspiele
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts soll es auf der Clingenburg-Ruine in Klingenberg am Main verschiedene Theater-Festspiele gegeben haben. Erste Nachweise finden sich dabei für die Jahre 1926 und 1928. In diesen zwei Jahren fanden dort auf der Freilichtbühne die Andreas Hofer- und Wilhelm Tell Festspiele statt. Dann gibt es einen Bruch in der Geschichte, an dem nicht zuletzt das dritte Reich und der zweite Weltkrieg schuld sind. Weiter geht es dann erst Ende des 20. Jahrhunderts, am Anfang der 1990er Jahre. Da wurden die Theater-Möglichkeiten auf der Clingenburg-Ruine neu erschlossen.
Im Jahr 1993 wurde der Clingenburg Festspiel-Verein gegründet. Den Vorsitz hatte damals Siegmar Markert inne, der zugleich Bürgermeister von Klingenberg war. Die ersten neu aufgelegten und professionell durchgeführten Theaterfestspiele unter dem Namen „Clingenburg Festspiele“ gab es dann schon 1994. Im Folgejahr gab es einen Wechsel im Vereinsvorsitz, der lange anhalten sollte: Klaus Köhlich, ein Hotelier und Winzer aus der Region übernahm den Vorsitz des Clingenburg Festspiel-Vereins im Jahr 1995 und hatte diese Rolle bis 2014 inne. Neben dem Vereinsvorsitz war aber auch die Rolle des Intendanten wichtig. Von 1994 bis 2004 war Udo Schürmer Intendant. Von 2005 bis 2008 war es Georg Mittendrein.
Ein wichtiger Vertreter in der Intendanz war zudem Marcel Krohn, der von 2009 bis 2018 die entsprechende Tätigkeit ausübte. Unter ihm erfuhr der Spielplan immer mehr Erweiterungen, unter anderem deshalb, weil ein breiteres Publikum angesprochen werden sollte. Einen Schritt weiter ging dann 2019 der neue Intendant namens Wolfgang Hofmann. Er strich althergebrachte und – vor allem für junges Publikum – nicht mehr ganz zeitgemäße Angebote, wie z. B. die Klassiker und das Volkstheater. Diese sollten Platz machen für neue, moderne Stücke wie „Shakespeare in Love“ oder „The Rocky Horror Picture Show“.
Der Spielplan wurde also auf die Aufführung von weniger Stücken eingekürzt. Dennoch wurde das Budget für die Clingenburg Festspiele zuletzt angehoben. Betrug es im Jahr 2018 noch 1,1 Millionen Euro, da waren es im Jahr 2019 bereits 1,5 Millionen Euro. Dieser Etat sollte die Ausgaben der Clingenburg Festspiele, die von Juni bis August stattfanden, decken können. Dies schien aber nicht ausgereicht zu haben. Denn schon am 31. August 2019, also nicht lange nach den bisher letzten Theaterfestspielen in der Clingenburg-Ruine in Klingenberg am Main, wurde vom Trägerverein Insolvenz angemeldet. Schuld sollen rückgängige Zuschauerzahlen und damit zu wenige Einnahmen gewesen sein. Diese konnten die halbe Million Euro, die in Technik und Kostüme gesteckt wurden, nicht refinanzieren.
Spielplan der Clingenburg Festspiele im Wandel der Zeit
Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte wurde der Clingenburg Festspiele Spielplan immer wieder angepasst und verändert, modernisiert oder auf Klassiker zurückgeführt. Zudem gab es Eigenproduktionen und Interpretationen von modernen Klassikern. Hier eine Auswahl der Stücke, die in den Jahren von 1994 bis 2018 gegeben wurden:
- 1996: Das Käthchen von Heilbronn
- 1997: Der Widerspenstigen Zähmung
- 1998: Der Mann von La Mancha
- 2003: The Scarlet Pimpernel
- 2008: Evita
- 2009: Cyrano de Bergenac
- 2011: Aida
- 2012: Piaf, Romeo und Julia
- 2013: Zorro, Faust I
- 2014: My Fair Lady, Jedermann
- 2015: Dracula, Othello
- 2016: Hair, Die Räuber
- 2017: Cabret
- 2018: West Side Story, Der verkaufte Großvater, Nathan der Weise, Der gestiefelte Kater, Tortuga, Count Future Down
Rückblick auf die Clingenburg Festspiele 2019
Die letzten Clingenburg Festspiele fanden im Juni, Juli und August 2019 statt. Am 11. August 2019 wurde die bis dahin 26. Festspielsaison auf der Burgruine beendet. Schon da zeichnete sich ab, dass die Einnahmen, die durch die über 28.000 Besucher generiert wurden, nicht ausreichen würden. Kosten wurden nicht gedeckt, Rechnungen konnten nicht komplett bezahlt werden. Eine Insolvenz war unvermeidbar. Vorher wurde aber ein Theaterfestspiel abgeliefert, das den Besuchern verschiedener Altersgruppen sowie den Kritikern des Feuilletons nach genau ins Schwarze getroffen hat. Aufgeführt wurden die Rocky Horror Picture Show, Shakespeare in Love, Tschick und Das Sams. Zudem spielten verschiedene Bands Live-Musik.
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene war also rundum gesorgt. Selbst karitative Zwecke blieben in der 26. und bisher letzten Spielsaison nicht aus. So verzichteten die Schauspieler auf ihre Premierengeschenke und sammelten zudem nach den Aufführungen noch ein paar milde Gaben ein. So kamen rund 7.000 Euro zusammen, die an die Hirschfeld-Eddy-Stiftung überreicht werden konnten. Diese setzt sich gegen Homo- und Transphobie ein. Sie hilft zum Beispiel Homosexuellen und Transgeschlechtlichen in Ländern, in denen diese Ausrichtungen von Sexualität oder Geschlechtszuschreibung nicht vor Diskriminierung, Unterdrückung und gesetzlicher Willkür geschützt sind. Eine Spende für die gute Sache also zum Ende einer Ära.
Sehr schade ist die Entwicklung, die zur Insolvenz führte, auch und vor allem deswegen, weil die Clingenburg Festspiele sich eigentlich immer zum großen Teil aus eigenen Mitteln finanzieren konnten. Meist wurden 85% der nötigen Gelder selbst aufgebracht, etwa durch Eintrittsgelder oder durch die Beiträge der Vereinsmitglieder. Auch Sponsoren-Einnahmen, Spenden und Medien-Verträge brachten Geld. Lediglich die fehlenden 15% wurden durch öffentliche Gelder in Form von Förderungen eingebracht. Eine Erhöhung der Förderung aus öffentlicher Hand wurde zuletzt angestrebt, um die Insolvenz abwenden zu können. Doch da es keine weiteren Fördergelder gab, endete die Tradition der sommerlichen Theateraufführungen.
Die Clingenburg: Schöne Burgruine in Unterfranken
Die Clingenburg, auf der die hier beschriebenen Theaterfestivitäten abgehalten wurden, gehört zu Klingenberg am Main, einer Stadt im Landkreis Miltenberg in Bayern. Entertainment wird in Bayern auch Online groß geschrieben. Seit 2023 finden sich zahlreiche legale Online Casinos in Bayern. Auch in Klingenberg am Main sind Glücksspiel und Casino Fans nun rechtlich aus dem Graubereich, wenn sie sich dem Online Vergnügen hingeben. Die Kleinstadt in Bayern hat 6.150 Einwohner und lediglich drei Stadtteile. Die Clingenburg Festspiele waren ein entsprechend großes Event und brachten viele Besucher in die Region. Die Burgruine selbst geht auf einen Bau von Conrad Colbo zurück, der aus dem Geschlecht der Schenken von Limpurg stammte. Die Höhenburg, die auf 168 Metern Höhe die Umgebung überschaubar machte, wurde wohl um das Jahr 1160 erbaut. Sie soll 1177 erstmals urkundlich erwähnt worden sein. Die Schenken von Limpurg hatten die Burg bis ins 13. Jahrhundert inne.
Zuletzt war die Burg Mitte des 13. Jahrhunderts in deren Händen, genauer gesagt im Besitz von Conrad Schenken von Limpurg und seiner Frau Guda. Diese überlebte ihren Mann und heiratete anschließend einen weiteren Conrad, aber einen von Bickenbach. Somit ging auch die Clingenburg an die von Bickenbachers über. Das so neu ins Leben gerufene Geschlecht der Bickenbacher hielt zirka 250 Jahre. Es gingen einige bedeutende Frauen und Männer daraus hervor. Allerdings starb das Bickenbach-Familiengeschlecht Ende des 15. Jahrhunderts aus. Der letzte Stammhalter war Ronrad VIII. Nach seinem Tod ging die Burg an die Stadt Mainz über.
Laut Quellen befanden sich neben der Burg auch die darum gebildete Stadt (heute Klingenberg am Main) sowie die damit verbundene Herrschaft im Besitz des Erzstifts Mainz. Verwaltet wurde alles von dem Amtmann Johann Leonhard Kottwitz von Aulenbach. Dieser hatte nicht viel für die unbewohnte Clingenburg übrig und zog selbst lieber in das von ihm höchst selbst in Auftrag gegebene Stadtschloss. Die Clingenburg wurde unter seiner Verwaltung nicht weiter beachtet und auch nicht instandgehalten. Damit begannen ihr Verfall und die Entstehung der heute bekannten Ruine. Diese soll Legenden nach auch auf Angriffe französischer Soldaten zurückgehen. Diese Legende ist aber nicht mit Quellen belegbar.
Moderne Nutzung der Clingenburg zu Klingenberg am Main
Es dauerte rund 370 Jahre, bis Klingenberg in der Lage war, sich der Burg anzunehmen. Im Jahr 1870 ging es der Stadt aufgrund von umfangreichen Tongruben wirtschaftlich sehr gut. Entsprechend kaufte sie die nunmehr nur noch als Ruine stehenden Überbleibsel der Burg und ihr Umland auf. Dabei stand bereits der Plan, aus dem Land einen Festplatz zu machen. Die Herrichtung und Instandsetzung brauchte einige Jahre und die ersten Burgspiele, die letztendlich zu jährlichen Theateraufführungen führen sollten, fanden erst ab 1891 statt. Dennoch waren diese ersten Burgspiele bereits so prestigeträchtig, dass auch bayrische Könige ihnen beiwohnten.
Eine wirklich regelmäßige und touristisch durchdachte Nutzung sollte sich damals aber noch nicht wirklich einstellen. Vielmehr zogen sich die Entwicklungen hin zur Festival-Nutzung über die nächsten 100 Jahre. Hier ein kleiner geschichtlicher Abriss zu den Ereignissen, die letztlich zu den Clingenburg Festspielen geführt haben, die es um die Jahrtausendwende herum gab:
- Ab 1870 Herrichtung und Aufwertung der Burgruine
- Seit 1891 unregelmäßig durchgeführte Burgspiele und Theaterstücke
- In 1926 Andreas Hofer Festspiele und in 1928 Wilhelm Tell Festspiele
- Ende der 1960er wurde der Burggraben aufgefüllt, um Parkplätze für das Burgrestaurant zu schaffen
- Dem modern gestalteten Burgrestaurant stand mit einer Zustimmung des Denkmalamts zur gleichen Zeit nichts im Weg
- Im Zeitraum von 1969 bis 1979 gab es Theateraufführungen durch die „Laienschauspieler Bickenbach“
- Erst 1994 fanden, veranstaltet durch den 1993 gegründeten Clingenburg Festspiel-Verein, das erste Mal die Clingenburg Festspiele statt
- Im Jahr 2019 fand das bisher letzte Mal ein solches Festspiel mit Theater und Musical statt
- Eine weitere Tradition ist aber das Historische Weinfest, das jährlich zum 1. Mai abgehalten wird
Informationen zu Klingenberg am Main, Kreis Miltenberg
Kommen wir an dieser Stelle mal auf die Stadt zu sprechen, der die Clingenburg gehört. Diese hatte einmal den gleichen Namen, welcher aber durch Lautverschiebung und veränderte Schreibweisen über die Jahrhunderte hinweg zu „Klingenberg“ wurde. Nachdem der Ort um 1100 herum Clingenburg hieß, da wurde er schon 1241 Clingenberg genannt. Ab 1594 ist die Bezeichnung „Klingenberg“ belegt. Im Jahr 1675 kam dann der Anhang „am Meyn“ hinzu. Seit 1888 lautet der offizielle Namenszusatz a.Main für „am Main“. Aber schon weit vor dem Mittelalter und der Neuzeit wurde in der Region gesiedelt. So sollen sich im 2. Jahrhundert nach Christus die Römer im heutigen Stadtgebiet niedergelassen haben.
Aus der seither stark bewegten Geschichte der Stadt Klingenberg a.Main ergeben sich heutzutage zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Museen und andere Möglichkeiten, auf Entdeckungstour zu gehen. Neben der Clingenburg als ehemaliger Schauplatz der Clingenburg Festspiele sind hier zum Beispiel die teils im Spätmittelalter, teils in der frühen Neuzeit entstanden Häuser der Altstadt zu erwähnen. Auch das weiter oben schon erwähnte Stadtschloss ist einen Besuch wert. Der Renaissancebau ist ebenfalls in der Altstadt zu finden, heute als Wohn- und Geschäftshaus. Auf dem Gelände finden aber verschiedene Feste und auch Konzerte statt. Es ist also nicht ausschließlich privat genutzt.
Wer einen Sakralbau besichtigen möchte, findet in der Stadt z. B. die Kirche St. Pankratius. Der Bau aus der Spätgotik wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Damals wurde der Bau noch „Neue Kapelle“ genannt. Im Jahr 1617 wurde dem Gebäude ein Kirchturm hinzugefügt. Weitere Umbauten und Erweiterungen fanden 1892 statt. Etwas moderner und nicht ganz so traditionell ist die Trinitatiskirche von Klingenberg, die 1965 erbaut wurde. Sie wurde mit einem dreieckigen Grundriss erreichtet und bezieht sich auch in vielen weiteren Elementen auf die heilige Dreifaltigkeit. Das durchaus sehenswerte Bauwerk kann nördlich der Altstadt aufgesucht werden. Weitere Sakralbauten sind die Pfarrkirche Klingenberg und die Pfarrkirche Röllfeld.
Für Touristen ebenfalls interessant sind die zwei Museen der Stadt: Das 1984 eröffnete Weinbau- und Heimatmuseum, in dem es weitere Informationen zur Region gibt. Und das Teddymuseum, in dem seit 1994 verniedlichte Bären in aller Form ausgestellt werden. Das von nur zwei Personen ins Leben gerufene Museum geht dabei auf Comic-Figuren genauso ein wie auf Stofftiere, Werbefiguren, Gegenstände mit Bärenbildern und -applikationen sowie dergleichen mehr. Wer lieber draußen unterwegs ist und etwas über die echte Natur lernen möchte, kann das seit 2011 tun. Denn damals wurde der Esskastanien-Lehrpfad der Stadt ins Leben gerufen. Kastanien und Weinreben sind eine gute Kombination, lernt man hier.
Wer Klingenberg am Main auf der Durchreise besuchen will, kann das zum Beispiel im Rahmen einer Radwanderung tun. Denn am Main verlaufen durch den Stadtteil Trennfurt vier verschiedene Radwanderwege. Dazu gehört der 3-Länder-Radweg, der insgesamt 225 km lang ist. Hinzu kommt der Deutsche Limes-Radweg, der über 800 km lang ist. Außerdem der Main-Radweg, der dem Main auf rund 600 km folgt. Die längste Route, die durch Klingenberg verläuft und auf der man die Stadt passieren bzw. besuchen kann, ist die D-Route D5. Der über 1.000 km lange Weg für Radwandernde kann für eine Reise bis zur tschechischen Grenze genutzt werden.
Kommen die Clingenburg Festspiele wieder?
In 2020 und 2021 gab es keine Clingenburg Festspiele, und für 2022 gibt es ebenfalls noch keine Informationen. Ob und wann es eine Neuauflage des Schauspiel-Festivals geben wird, hängt zudem von zahlreichen Faktoren ab. Zum einen wird der Verlauf der Coronavirus-Pandemie eine große Rolle spielen. Nicht nur deren Eindämmung wird es erst ermöglichen, die Clingenburg Festspiele in die 2020er Jahre zu holen. Auch der sich darauf beziehende Haushalt der Stadt sowie Kulturförderungen des Landes Bayern werden davon abhängen. Zudem müsste sich ein neuer Träger mit neuen Ausführenden und Verantwortlichen zusammenfinden. Viele Hürden also, um die Clingenburg Festspiele 2022 oder 2023 stattfinden zu lassen.
Wahrscheinlicher ist es, dass eine Alternativveranstaltung etabliert wird. Eventuell werden die sonst für die Theater- und Musical-Vorführungen reservierten Monate von Juni bis August auch für Einzelevents wie Konzerte, Theaterstücke und Volksfeste genutzt. Das würde den planerischen Aufwand pro Event eindämmen und auch das jeweilige finanzielle Risiko überschaubar halten. Nach den mehr oder weniger versackten Investitionen in 2018 und 2019 sowie der Insolvenz des Trägervereins im gleichen Jahr der letzten Festspiele wird das Thema sicherlich von Kulturschaffenden sowie vom Stadtrat mit mehr Vorsicht bedacht.
Wie könnten die Theaterfestspiele in Klingenberg wiederkommen?
Wie oben schon angemerkt, wäre es in nächster Zukunft vielleicht erst einmal sinnvoll, kleinere Veranstaltungen durchzuführen, die einzeln geplant und realisiert werden. Durch die Aussicht von der Clingenburg und das kulinarische Angebot vor Ort wird die Lokalität auf jeden Fall erhalten bleiben und nicht erneut verfallen. Daher kann die Hoffnung bestehen bleiben, dass irgendwann wieder einmal eine größere, über einen längeren Zeitraum stattfindende Festivität abgehalten werden kann. Dazu braucht es aber motivierte Menschen und ausreichend Kapital, um etwas vergleichbar Gutes wie die letzte Spielsaison auf die Beine zu stellen. Ob sich da, vor allem nach der Coronavirus-Pandemie, so schnell wieder jemand herantraut, ist fraglich.
Realistisch sind also Konzerte, einzelne Theateraufführungen auf der Freilichtbühne sowie weitere kleine Events, die überschaubar von einem zum anderen planbar sind. Vielleicht muss auch ein anderes Finanzierungskonzept mit mehr Mitteln aus öffentlicher Hand erstellt werden. Dazu müssen diese Mittel aber bereitstehen und zeitig genug beantragt werden. Das ist – neben allem anderen – weiterer Aufwand, den ambitionierte Menschen auf sich laden müssen. Die Clingenburg Festspiele nach der Insolvenz also einfach so zurückzuholen, das wird nicht gehen. Zumal sich die gesamte Kulturlandschaft von weiteren Rückschlägen der letzten Zeit erholen muss.
Zusammenfassung: Es leben die Clingenburg Festspiele!
Vorerst geht es nicht in der aus zweieinhalb Dekaden gewohnten Form weiter. Da die hier beschriebenen Events, denen hoffentlich in den einzelnen Absätzen ausreichend gehuldigt wurde, viel Erfahrung und Aufwand voraussetzen, wird eine Neuentstehung der Theaterspiele noch ein bisschen auf sich warten lassen. Bis dahin kann Klingenberg am Main aber auch aus vielen anderen Gründen besucht werden. Die Clingenburg lädt ihrerseits mit weiteren Angeboten ein – auch abseits der Zeit vom Juni bis zum August, und selbst da sicherlich in Zukunft mit tollen Alternativen zu den erst einmal nicht mehr stattfindenden Theater- und Musical-Aufführungen. Viel Spaß vor Ort!